Alfred
Dorfer
„fremd“
8.
+ 9. Mai 2008, 20.30 Uhr
Stadttheater Gries, Bozen
Kartenvorverkauf
in allen Atheisa Buchhandlungen bei Athesia-Ticket, www.athesiaticket.it und
Baba`s Bozen. Infotel. 0471 927777
Ist
es noch Kabarett oder schon Theater? Die Frage erübrigt sich.
Es ist Alfred Dorfer. Der wie immer gekonnt zwischen Satire,
Theater und schräger Philosophie balanciert.
Der
Titel deutet es schon an. Reicht die Biografie, die man lebt,
aus oder entsteht sie erst, wenn man sie mit geträumten
Biografien teilt?
Er
fragt sich, welche eigenen Bilder man vor einer visuellen Welt
noch verteidigen kann und untersucht mit schwarzem Humor, was
geschieht, wenn fremde Bilder für die eigenen gehalten werden.
Was macht unsere Freiheit zur Scheinfreiheit? Was die Demokratie
zur Scheindemokratie?
„fremd“
ist ein weiterer Schritt in eine theatralische Spielart, die
sich den Etiketten entzieht.
Mit
den hervorragenden Musikern Peter Herrmann, Günther Paal und
Lothar Scherpe. Technik: Robert Peres
Biografie:
Seit
1961
1980
Matura
Studium an der Uni Wien (Theaterwissenschaften,
Germanistik und Philosophie)
1982
Schauspielstudium bei Seeböck, Tötschinger, Schwarz,
Molcho, Pillmann, Ganser,
1984
Gründung der Kabarettgruppe SCHLABARETT, Programm „Am
Tag davor“
1985
„Atompilz von links“ (SCHLABARETT): Österreichischer
Kleinkunstförderungspreis
Salzburger Szene: mit Ghelderodes „Ballade vom großen
Makabren“
„Sommernachtstraum“
(mit H. Seeböck)
1986
„Kultur gegen alle“ (SCHLABARETT)
1987
Salzburger Stier für „Kultur gegen alle“
Woody Allens „Tod“ und „Gott“ (SCHLABARETT)
1988
„Sein und Schwein“ (SCHLABARETT)
„Planlos“ (SCHLABARETT)
1989
„Freizeitmesse“ mit J. Hader
„Rikiki“ (Cami) bei den Wr. Festwochen
1990
„Fröstl“ (SCHLABARETT)
Regie bei „Educating Rita“ mit Seeböck/Mottl für
das Volkstheater in den Außenbezirken
1991
„Muttertag“ (SCHLABARETT)
„Indien“ mit J. Hader
Dieses Stück wird seit 1992 an diversen deutschen
Staatstheatern (Berlin, München, Hamburg, ...) gespielt.
1992
„Mahlzeit“ (SCHLABARETT)
Österreichischer Kleinkunstpreis für „Indien“
1993
„Alles Gute“: Dorfers erstes Soloprogramm mit Band
(Peter Herrmann, Günther Paal, Lothar Scherpe)
Verfilmung
von „Indien“ (240.000 Zuschauer)
1994
„Ohne Netz“: 2. Soloprogramm
Verfilmung von „Muttertag“ (100.000 Zuschauer)
Thomas Pluch Drehbuchpreis für „Indien“
1995
Start von „Indien“ in deutschen Kinos
Kinofilm „Freispiel“ (180.000 Zuschauer)
1996
„Badeschluß“: 3. Soloprogramm
Goldene
Romy 1996 (beliebtester Schauspieler)
1997
ausgedehnte Bundesländertour mit „Badeschluß“,
Gastspiele in Deutschland
Hauptrolle im Fernsehfilm „Qualtingers Wien“ (Buch:
Dorfer/Sicheritz)
1998
Sitcom „MA 2412“ nach dem SCHLABARETT-Stück
„Mahlzeit“ mit Roland Düringer
Fortsetzung der Tour mit "Badeschluß" (bis
jetzt 200.000 Zuschauer)
1999
Triple Platin (70.000 verkaufte Videokassetten) für
„MA 2412“
Drehbuch und Hauptrolle bei „Wanted“ (erfolgreichster
österreichischer Kinofilm 1999)
Drehbuch
für den Fernsehfilm „Die Jahrhundertrevue“
2000
„heim.at“: 4. Soloprogramm (Premiere am 29.2.2000 im
Orpheum Wien)
Goldene Romy 2000 (beliebtester Schauspieler)
2001
Frühjahr: „Golden Ticket 2000“ für „Wanted“ als
erfolgreichster österreichischer Kinofilm (190.000 Zuschauer)
Herbst: Dreh der 4. Staffel „MA 2412“
2002
Deutscher Kleinkunstpreis 2002 in der Sparte
„Kabarett“ für „heim.at“, verliehen am
17. 2. im Mainzer Forum-Theater Unterhaus
2003
„Ravioli“: Kinofilm basierend auf Elementen aus „heim.at“
(Regie: Peter Payer, Kinostart österreichweit am 17. Jänner,
Preis der Schülerjury beim Max Ophüls Filmfestival Saarbrücken)
25. Dezember: Kinostart von „MA 2412 – Die
Staatsdiener“ (Regie: Harald Sicheritz)
2004
„Dorfers Donnerstalk“: neunteilige Talkshow gemeinsam
mit Florian Scheuba und
Günther Paal (Ausstrahlung: jeden Donnerstag im ORF)
Staffel 1 im Frühjahr (8 Folgen, 2 Best of)
Staffel 2 im Herbst/Winter (8 Folgen, 1 Best of, 1
Jahresrückblick)
Goldene Romy 2004 für „Beste Programmidee“ für „Dorfers
Donnerstalk“ (gemeinsam mit Florian Scheuba und Erich
Schindlecker)
2005
Staffel 3 – neues Konzept – im Herbst/Winter (9
Folgen, 2 Best of)
Buch zur TV Serie „11er Haus“: 50 Jahre Fernsehen in
zehn Folgen (Ausstrahlung: Herbst/Winter)
2006
Alfred Dorfer und David Schalko erhalten den vom ORF
vergebenen Erich-Neuberg-Preis 2005 für herausragende
Regieleistungen des vorangegangenen Programmjahres für „Dorfers
Donnerstalk“.
„fremd“: 5. Soloprogramm
(Premiere am 08.04.2006 im Audi Max der Universität Wien)
Pressestimmen:
Kurier,
06.04.2006
Abschied
vom Kabarett
Am
schwierigsten ist es, zu sagen, worum es in Alfred Dorfers neuem
Programm "fremd", seinem ersten seit 2000 ("heim.at"),
konkret geht. Im Grunde genommen ist der Künstler ja selbst in
Interviews vorab an dieser Aufgabe gescheitert. Versuchen wir
also eine Annäherung.
Es
geht um . . .
.
. . einen Mann, nennen wir ihn der Einfachheit halber Dorfer,
obwohl er ebenso gut anders heißen könnte, der stundenlang am
Häusl sitzt und dabei stets die Arie "Casta Diva" aus
Bellinis "Norma", gesungen von Maria Callas, hört;
.
. . vier Persönlichkeiten innerhalb einer einzigen, also um
Schizophrenie zur Potenz. "Irgendwann muss man sich aber für
eine Biografie entscheiden", sagt Dorfer und wird "Witzeproduzent";
.
. . um die Macht der Bilder, etwa am Beispiel von CNN und
El-Dschazira, die als Nachrichtensender gelten, obwohl sie sich
"kaum von Confetti-TV unterscheiden";
.
. . um William Shakespeares "Richard III.", aus dem
Dorfer in Originalsprache und seiner eigenen hinzugefügten
rezitiert;
.
. . um Tsunamis, die nie da sind, wenn man sie einmal braucht;
.
. . ganz kurz um Flüchtlingszüge, bei denen sich die Frage
stellt, ob ihnen nicht die ÖBB zu dreckig seien;
.
. . ums Flüchten vor sich selbst, woraus sich eventuell der
Titel "fremd" erklären könnte.
Darum
geht’s. Oder auch nicht.
Ende
Begibt
man sich aber auf die Meta-Ebene und sucht nach dem großen
Ganzen, das diese vordergründig wilden Gedankensprünge eint,
die Dorfer mühelos von Galilei über den deutschen Papst bis
zum österreichischen Doping-Skandal führen, lehnt man sich
also gegen den Trend zu schnellen Antworten und Klarheiten etwas
zurück, kann man irgendwann erkennen, dass es diesmal vor allem
um das Ende des Kabaretts geht.
Dorfers
"fremd" beginnt mit Lachern aus dem Off, die dem
Meister des subtilen Humors mit Ausritten an die Grenzen des
Sagbaren zur Distanzierung vom Bruhaha-Witz und dem
Schenkelklopfer-Publikum dienen.
Dorfers
"fremd" ist Theater, obwohl es mit einem traurigen
Film – der Künstler als Schnulzensänger in Italien – ganz
sentimental endet.
Dorfers
"fremd" ist Philosophie und Weltgeschichte, diese aber
so vermittelt, dass man selbstverständlich trotzdem lachen
kann.
Dorfers
"fremd" ist Sozialkritik, die umso glaubwürdiger
wird, wenn sie auch jene für Pointen heranzieht, die man auf
Grund des Guten-Geschmack-Diktats eigentlich nicht ironisiert,
etwa die Öko-Fritzen, Behinderte oder Ausländer.
Zauberflöte
Dorfers
"fremd" ist Musik, wenn Günther Paal mit seiner Band
die E-Gitarre zupft oder die Klarinette bläst oder umgekehrt
und Dorfer den Monostatos aus der "Zauberflöte"
singt.
Nur
einmal, ganz kurz nach der Pause, ist Dorfers "fremd"
klassisches Polit-Kabarett mit (gar nicht üblen) Schmähs, die
ihm dann aber doch zu billig werden, weshalb er sie als
untauglich entlarvt und zu seiner Reise durch die Zeit zurückkehrt.
Nach
der Premiere im Grazer Orpheum gab es zum Glück keine Zugabe
– jeder banale Gag des Witzeproduzenten wäre abgestunken.
Der
neue Dorfer ist vor allem eines: Ein Pflichttermin!
Gert
Korentschnig
Die
Presse, 10.04.2006
Alles
verkehrt sich
Kabarett.
Alfred Dorfer gibt im Audimax Nachhilfe im Fach Selbstreflexion.
Wo
is' eigentlich der Tsunami, wenn man ihn braucht?" Auf po
litisch korrekten Schmäh hat man am Samstag Abend bei Alfred
Dorfer vergeblich gewartet. "Schade um die Regierung Schüssel",
ätzt er und denkt sich ein rot-grünes Österreich aus. Wer
sich im Publikum voreilig über die plötzliche Wende gefreut
hatte, ahnte nicht, wie schrecklich die Kehrseite sein könnte.
Ein Lüfterl aus "Fadesse und Unbeholfenheit" regiere
dann: "Prinz Valium Sascha Van Der Bellen" und
"die österreichische Angela Merkel Gusenbauer" seien
direkte Folge einer peinlichen österreichischen EU-Ratspräsidentschaft.
Als Symbol dafür sang Dorfer die Kurt-Sowinetz-Interpretation
der Europa-Hymne.
Im
kleinen Rahmen ist der Kabarettist noch immer wagemutiger,
bissiger, besser als auf der ORF-Bühne seines "Donnerstalks",
der den Ruf eines Feigenblatts für den Öffentlich-Rechtlichen
nach wie vor nicht abwetzen kann. Das erleichtert, bedenkt man,
dass es Dorfer seit 2003 nur mehr im Fernsehen gab. Vor sechs
Jahren begann sein letztes Bühnenprogramm "heim.at",
und auch wenn Dorfer einmal pro Woche im ORF zu sehen ist, ein
bisschen "fremd" ist er uns in der Zwischenzeit schon
geworden. Denn dem Vergleich hält der "Donnerstalk",
dieses dahinplätschernde Geplauder, trotz der sensationellen
Entdeckung des "Moltofons" nicht Stand. Der eine oder
andere Satz kommt einem zwar selbst in "fremd"
irgendwie bekannt vor - aber auf vertraute Art, vielleicht wie
ein Déjà-vu und nicht wie ein alter Bekannter, den man in der
Straßenbahn partout nicht kennen will. Viel freier, freizügiger
ist Dorfer, der hier im Gegensatz zum TV keinen monothematischen
Vorgaben folgen oder fixen Rubriken Platz einräumen muss. In
"fremd" ist Dorfer - ganz bei sich.
Das
Programm folgt einer ausgefuchsten Struktur, spielt in Episoden,
verweist kreuz und quer. Und kehrt doch immer wieder - wie im
Kreis - an seinen Beginn zurück. Alles verkehrt sich, der
Anfang betrachtet sich von hinten. Die einzelnen Strophen des
Programms werden durch musikalische Intermezzi (Günther Paal,
Lothar Scherpe, Peter Herrmann sind eine in allen Belangen
konzentrierte Band) voneinander getrennt.
Inhaltlich
hantelt Dorfer sich durch die Weltgeschichte (Homer, Richard
III.) wie durch Top-News (Hochwasser, "Germany's Next Top
Model", Vogelgrippe). Günther "Gunkl" Paal steht
- wie immer - mit lieb gemeinten Klugscheißer-Tiraden bei
Seite. Und trotzdem bleibt Zeit für spontane Selbstreflexion:
Versprecher sind da keine Schande, sondern eine zusätzliche
Pointe.
Der
Dorfersche Humor ist auch diesmal zeitlos. Zeitlos - und nunmehr
taktlos, wie man es nur von der verehrten deutschen TV-Grimasse
des Harald Schmidt kennt: Einen "Flüchtlingszug"
stellt Dorfer sich vor, der durch Europa fährt, damit kein
Nationalstaat sich um eine erhöhte Anzahl an Migranten Sorgen
machen muss. Weil der Zug niemals hält. Und die Schweizerinnen
sollen sich glücklich schätzen, der "Luxus des
Frauenwahlrechts" ist dort schließlich noch nicht so alt
und gefestigt. Dennoch - "oder gerade deshalb?" fragt
Dorfer unter die Gürtellinie - haben die Eidgenossen uns
einiges voraus. Österreich ist und bleibt bloß "Reserveschweiz".
Dass auf die Deutschen hingepeckt wird, verkraftet das Wiener
Publikum da besser: "Wer soll die Jobs machen, die unsere türkischen
Mitbürger nicht mehr machen wollen?" Die Deutschen, aus
dem bemitleidenswerten Entwicklungs-Nachbarland. Aber auch der
österreichische Nationalstolz muss schwimmen in Selbstironie.
Zu recht. Klischees gehören dazu, Dorfer benutzt sie im Ansatz,
macht die Erwartungshaltung dann aber zunichte. Ist die
"Echse des Bösen" im Kasperltheater wirklich die
negative Kraft? Ist das nicht eigentlich der Kasperl selbst?
Für
Kabarett verlangt Dorfer ganz schön viel: "Schreiben Sie
uns einen Text zu diesem Lied und schicken Sie ihn uns per
SMS", fordert er das Publikum gleich zu Beginn nach einem
Instrumental-Stück auf. Als Mitte der zweiten Hälfte noch
keine Vorschläge eingegangen sind, führt er uns vor Augen: Die
Stimme des Volkes ist verstummt. Schließlich weiß man
mittlerweile, auch Revolutionen sind bloß Geschäftemacherei.
Dem Publikum hängt er die Selbstironie also um. Und wird noch
frecher: Gemeinsam mit seiner Band führt er vor, wie Musik
basisdemokratisch klingt. Und wie undemokratisch. Der
Unterschied ist schon wieder empörend "political incorrect"
- wenn auch kaum frappant: Ohne Demokratie klingt's viel besser.
"Österreich,
diese ehemalige Weltmacht!" Dem Lachen des Publikums
begegnet er mit seinem breiten, durch die Gesichtsanatomie begünstigten
Grinsen, das ist nicht zu überbieten: "Das kann man schon
sagen!" Da hat er dann mit Fleiß etwas zwischen den Zeilen
versteckt, das nur der erkennt, der über sich selbst lachen
kann. Schließt das den Österreicher von vornherein aus?
Selbstbetrachtungen die dringend nötig sind, Dorfer führt sie
mustergültig vor. Kabarett, wie es sich eben gehört.
Patricia
Käfer
Profil,
14.04.2006
Einer
von mir vier
Alfred
Dorfers neues Programm „fremd" ist möglicherweise auch
deshalb so gut, weil es kein Kabarett ist.
Man
ahnt es gleich: Das wird kein völlig einserschmähfreier Abend:
„Humor muss spontan sein!“, brüllt der Kabarettist Alfred Dörfer,
während er zu vom Band eingespieltem Gelachter über die Bühne
hampelt: eine Kreuzung aus amerikanischem Prediger, österreichischem
Finanzminister während der Gehaltsaufbesserung und Michael
Mittermeier für Alphabeten. Das ist insofern programmatisch,
als der Abend laut, lehrreich und bewegt wird, auch durch die tätige
Hilfe der aus Dorfers „Donnerstalk“-Show bekannten Band mit
Hobbybesserwisser Günter Paal: übergscheite Einwürfe
inklusive.
Ein
paar Fragen zu diesem Abend sind leicht zu beantworten, ein paar
nicht: War's lustig? Sehr. War's klug? Unbedingt. War was los?
Aber wie. Kam Politik drin vor? Ja, aber kaum Politikerwitze,
danket dem Herrn. War's manchmal platt? Auch. („Wir Männer
wissen nichts, das aber besser.“ Sicherer Lacher, klar.) Wurde
gekalauert? Meine Herren. („Nicht das Erreichte zahlt, sondern
das Erzählte reicht.“) Worum ging's? Äh.
Es
ging um so viel, dass sich nicht so recht sagen lässt, wovon
Alfred Dorfers neues Programm „fremd“ konkret eigentlich
handelt. Es werden Themenfelder wie „Flüchtlingsproblematik“,
„EU-Präsidentschaft“, „Medienlandschaft“ oder „Männer
und Frauen“ betreten und spontan – manchmal unverrichteter
Dinge – wieder verlassen. Es wird gesungen und getanzt, wobei
Dorfer sich – im Gegensatz zu seiner kontrolliert und immer
irgendwie feig wirkenden TV-Präsenz – als vielseitigen und
extrovertierten Performer präsentiert, der von oft
anarchistisch flottierenden Assoziationen über die Bühne
gejagt wird.
Die
Abteilung „Politkabarett“ ist kurz und, für einen
ehemaligen Politkabarettisten, überaus helle; nach ein paar vom
Publikum dankbar belachten Politikerwitzen die nüchterne
Erkenntnis: „Nutzt nix, hat kaan Sinn, bringt nix.“ Dann
noch eine kleine Kasperl-und-Krokodil-Allegorie – und aus. So
ist's brav.
In
„fremd“ sieht man einem beim Denken zu, der davon was
versteht und trotzdem nie den nächstliegenden Witz übersieht
(oder gar auslässt). Und der sich den Anforderungen der Realität
an den Menschen zu stellen weiß: Es reicht einfach nicht mehr,
nur einer zu sein. „Einer von mir vier neigt zur Aufklärersehnsucht“,
witzelt Dorfer einmal. Aber einer ist vielleicht auch der Feind
– und den zu verstehen, kann nichts schaden.
Ist
das noch Kabarett? Völlig egal. Dorfer sagt: „Ich erzähle
von meinen Problemen, und Sie bezahlen: Es ist Kunst.“ Ja. Das
Erzählte reicht. Gut so.
Doris
Knecht