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Sänger Max Raabe

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MAX RAABE
Max Raabe mit Christoph Israel in Meran

  

Max Raabe

Sonntag, 10.07.2011 – Meran, Thermenplatz, 21.00 Uhr

Am 10. Juli 2011 werden Max Raabe und sein Pianist Christoph Israel zu einem heiter-melancholischen Konzertabend einladen. „Übers Meer“ nennt sich seine aktuelle Tournee und musikalische Zeitreise in die 20er und 30er Jahre. Der Titel „Übers Meer“ versteht sich als Sinnbild für Sehnsucht und Aufbruch, für Abschied und Heimweh. Mit kammermusikalischer Intensität entwirft Max Raabe ein akustisches Panorama dieser schillernden Gefühlswelt. Die geniale Mischung aus Melancholie und Ironie, tiefer Traurigkeit und unverschämter Lebenslust bleibt das bis heute unerreichte Erbe einer Kultur, die 1933 brutal vernichtet wurde. Umso wunderbarer der späte Triumph dieser großen Künstler, deren einzigartiger, stets romantisch gefärbter Esprit sich traumwandlerisch sicher zwischen Dur und Moll bewegte, zwischen dem Kleinen und dem Großen, dem Leichten und dem Schweren, zwischen Witz und Wahnsinn des Lebens.
TICKETS & INFOS FÜR MERAN (I):
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In allen Athesia Buchhandlungen Südtirols, Meran: Non Stop Music, Bozen: Baba’s 
Internet: www.athesiaticket.it und www.greenticket.it 
Infos bei Showtime Agency: 0473 270256 oder info@showtime-ticket.com

INFO - MAX RAABE & PALASTORCHESTER
Raabe ist der Lordsiegelbewahrer einer ganzen Musikrichtung, einer neuen Klassik, deren hundertste Geburtstage er noch erleben wird. Das Restaurative kann man ihm dabei ebenso wenig vorhalten, wie man es einem Symphonischen Orchester ankreiden würde, dass es Beethoven spielt. Raabes Musik zu hören ist, wie einen gut gepflegten Oldtimer zu fahren. Die Musik müsste eigentlich rumpeln, knistern, knacken, blechern klingen. Tut sie aber nicht. Die Stücke, die Raabe ausgegraben hat, sind eigentlich wie vergilbte, zerknitterte, abgeschabte Schwarzweißfotografien. Er bügelt sie aus, bleicht den Gilb, gibt Farbe hinzu. Dann kommt die Musik plötzlich so glanzvoll daher wie ein Stummfilm, der auf einmal bunt wird und eine Tonspur hat und lebendig wird. Das ist die Faszination.

Angefangen hat alles als Studentengag, Raabe studierte Bariton und seine Musiker Betriebswirtschaft oder Raumfahrttechnik. Inzwischen sind es ausschließlich Profimusiker, das Orchester ist als Partnerschaft organisiert, Raabe Primus inter Pares. Die Geschäfte führen drei der Musiker. »Was wir machen, ist typisch deutsch und bedient Klischees. Aber mit Selbstironie und einem Humor, den man so nicht erwartet«, sagt Raabe.

»Die reduzierte Form habe ich für mich als Stilmittel entdeckt und kultiviert«, sagt Raabe. Den Leuten gefällt es, dass er auf der Bühne so wenig agiere. Früher setzte er sich sogar während der Konzerte auf einen Stuhl, heute lehnt er leicht verbogen am Flügel. Wer erwartet, dass er die Arrangements zuknödelt, sieht sich angenehm überrascht.

Raabe gibt dem Orchester Platz. Immer wieder zieht er sich zurück und pausiert. Raabe ist vor allem ein Meister des Nicht-Singens. Für die strenge, symmetrische Bühnenshow hat sich der ehemalige Ministrant Raabe von ganz oben inspirieren lassen.

Immer perfekter im Laufe der Jahre wurden die Kostüme der Musiker. »Anfangs kauften wir die Smokings bei C&A«, erinnert sich einer, »aber dann merkten wir, dass wir im Bühnenlicht unterschiedlich schimmerten.« Jetzt lässt das Orchester einheitlich bei einem Herrenausstatter in Berlin Charlottenburg schneidern. Anzüge im Stil der Zwanzigerjahre: Der Hosenbund sitzt weit über dem Bauchnabel, die Hemden werden silbern geknöpft, haben abnehmbare Manschetten und Kragen sowie vorn ein Lätzchen. Nur bei den Lackschuhen leben die einzelnen Musiker noch ihre Individualität aus.

Es ist ein feiner Unterschied, ob jemand eine Rolle spielt oder ob einer etwas ist. Für Raabe gilt Letzteres. Ehemalige Schulfreunde von Max Raabe bestätigen, eigentlich sei er schon immer so gewesen. Neben dem Revers findet sich bei Raabe grundsätzlich das Einstecktuch und seine Anzughosen trägt er die entscheidenden sieben Zentimeter zu kurz, was dem 43-Jährigen etwas Bubenhaftes verleiht. Raabe, der ewige Pennäler, wie herausgehüpft aus Rühmanns Feuerzangenbowle. »Ich war nie richtig jung«, hat er einmal über sich gesagt, »also werde ich auch nie richtig alt.« Raabe bevorzugt angestaubte Wörter und gibt sich hochwohlerzogen. Der Musiker ist ein leiser Mensch, keiner, der sich in den Mittelpunkt drängen muss, einer, der eher am Rand steht, der sich im Hintergrund wohl fühlt. Allüren eines Stars sind ihm fremd. Es muss einem die Musik nicht gefallen, aber das Feine, das Liebevolle, das Konzertante seiner Musik beeindruckt. Raabe parodiert nicht, er perfektioniert.

Das Material für seine Lieder findet er auf Flohmärkten in Form von Schellackplatten und alten Noten, im UFA-Archiv mit seinen alten Filmmusiken oder im Kurt-Weill-Archiv, wo sich noch das ein oder andere Schmankerl versteckt. Ein Arrangeur macht die Stücke, die nicht für Tanzorchester geschrieben sind, fürs Palast Orchester zugänglich. Eine beeindruckende Diskografie hat sich so angesammelt. Genau 21 Alben und ein Repertoire von mehr als 500 Stücken.

 

 


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