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DIE KRISE VON STAATEN UND BANKEN

Die Wahrheit ist eine andere - nicht jene aus der Presse .

Gastkommentar von KMR (10.03.2012)

Waren Sie kürzlich bei einem Vortrag, haben Sie letzthin eine TV-Diskussion verfolgt oder gehören Sie zu den Lesern von Wirtschafts-Zeitungen oder Fachzeitschriften? Gemeint sind Vorträge oder Referate über die Euro-Krise, die Schuldenkrise oder die Finanz- und Wirtschaftskrise im Allgmeinen. Dann sollten Sie sich bewußt sein, dass nicht alles stimmt was man so hört, sieht und liest.

Schulden-Krise oder die Krise der Staaten;

Dieses Thema füllt mittlerweile Bücher und nicht einen Absatz. Fest steht, dass mit den staatlichen und europäischen Hilfen mit denen Banken "gerettet" wurden (mit der Entschuldigung, dass diese in Griechenland Geld verloren hätten), die gesamten Schulden Griechenlands aufgekauft hätten werden können. Den Banken und dem Großkapital geht es längst nicht mehr um Geld sondern um Abhängigkeiten. Ganz nach dem Motto "wer mir etwas schuldet gehört mir" (gekauft mit fremdem Geld). Zudem ist zu bedenken, dass Finanzjongleure in den vergangenen 20 oder auch 40 Jahren (bis 2008) Unmengen an Geld geschöffelt haben. Diese Millionengewinne sind seit 2008 nicht mehr in großen Mengen zu machen. Aber wer es gewohnt ist jährlich Millionen zu verdienen, gibt sich nicht mit einigen 100.000 Euro zufrieden. Die Wirtschaft und das Wetten auf Wirtschaft geben diese Summen aufgrund des gesunkenen Wirtschaftswachtums nicht mehr her. Real betrachtet müssen solche "Zocker" andere Betätigungsfelder suchen ... und sie haben sie in der Eurokrise und in den Staatsverschuldungen gefunden. Zinssätze wie sie Italien Ende 2011, Anfang 2012 zahlen musste um frisches Geld zu erhalten, sind auf dem freien Markt nicht mehr zu haben. Da bietet es sich doch an, Staaten "herabzustufen", unglaubwürdig zu machen und danach Staatspapiere mit Zinssätzen weit über 6% zu erstehen. Man hat hier mit Griechenland (natürlich längst den Bach runter) Angst gemacht und damit z.B. in Italien ein ähnliches Szenario vorhergesagt. Nur das hat in Italien den Zinssatz für Staatspapiere derart hoch getrieben. Und dann haben sie alle fleißig gekauft. Italien hätte bei den letzten "Versteigerungen" mehr Geld leihen können als es überhaupt braucht. Das hat sich in den letzten Woche geändert. Jetzt werfen italienische Staatspapiere kaum mehr Zinsen ab als die anderer Staaten. Der sogenannte Spreat ist so niedrig wie schon lange nicht mehr. Profitiert haben bis jetzt natürlich jene die das eingefädelt haben ... wohl auch weil sich niemand traute zu sagen, dass Italien das reichste Land Europas ist (auch ohne Wirtschaftswachstum). Die Italiener verfügen zusammen über ein Vermögen von 9000 Milliaren Euro. Und es sind die Italiener selbst die 800 Mrd. in italienische Staatspapiere investiert haben. Wer heute auf den Bankrott von Italien wettet geht baden. Ich glaube, dass kein anderes Land in Europa so reich ist. (bei einem Vermögen von 9.000 Mrd. "nur" 1.900 Mrd. Schulden !!!)
Das ist auch die Strategie von Ministerpresident Monti und seiner Regierung - Geld das die Italiener ja haben in den Staatssäckel zu transferieren.

Wetten und Zocken; Und jetzt mal ganz ehrlich. Wo würden sie heute ihre Milliarden anlegen? Der Aktienmarkt ist derzeit recht riskant und die Kapital-Kapitäne wissen ziemlich genau wie vorgegangen werden muss. Griechenland ist eigentlich längst verloren, aber glaubt effektiv jemand, das Italien oder auch Spanien bankrott gehen kann? Da ist es doch allemal besser Italien die Rute ins Fenster zu stellen (herabzustufen, Glaubwürdigkeit nehmen), damit die Staatsobligationen ordentlich Zinsen abwerfen. Banken, Versicherungen und das Großkapital tun so alsob es ein größeres Risiko wäre Staatspapiere zu kaufen als in andere Richtungen zu investieren. Es gibt derzeit schlicht keine sicherere Anlage als diese Papiere, die am Ende sogar noch von der EU-Zentralbank oder IWF bzw. Rettungsschirm gedeckt sind. Wenn jemand eine sicherere Anlage weiß ... für diesen Tipp bin ich dankbar.

Staatsschulden; Alle Länder dieser Erde haben Schulden angehäuft. Die Gründe dafür sind ausreichend diskutiert. Alle haben schlicht auf 3 oder 5 Prozent Wachstum gehofft ohne zu bedenken, das das nur möglich ist wenn auch jährlich die Bevölkerung in gleichem Maße anwächst, um das "Wachstum" auch konsumieren zu können. Die Anmaßung Schulden anhäufen zu dürfen ist der Grundfehler der freien Marktwirtschaft. Und trotzdem ... was sind schon 400 Milliarden Schulden in Griechenland, was sind schon 1900 Milliarden Schulden in Italien? Die Schwarzarbeit in Italien erwirtschaftet pro Jahr 400 Milliarden Euro, also die gesamten Schulden Griechenlands oder anders herum könnte der Schwarzmarkt in Italien in weniger als fünf Jahren die gesamten Schulden Italien abgelten. Aber auch in Österreich und anderen Ländern Europas floriert die Schattenwirtschaft wie noch nie. Meine Schätzungen für Deutschland liegen bei 1000 Milliarden pro Jahr.
US-Schulden - Unser Geld; Und was sind schon die Schulden der Europäischen Länder im Vergleich zu jenen der Vereinigten Staaten von Amerika. Und irgendwann müsste es doch klingeln? Alle haben Schulden, niemand redet von den Kreditgebern, wer sind die? Gibt es die Gläubiger überhaut? Ja, es gibt sie. Es sind die Scharlatane und Finanzjoungleure, die nicht ihr Geld, sondern unser Geld verliehen haben. Unser Geld ist rein theoretsch längst futsch, vernichtet von der Geldvernichtungsmaschinerie namens Finanzgeschäft. Nicht eine einzige Bank auf der Welt hat heute das Geld (real als Papier oder auch Gold) das wir Bürger ihr anvertraut haben. Die Banken haben - auf deutsch gesagt - nur mehr ungedeckte Schecks im Keller. Und weil sie kein Geld mehr haben, betteln sie um solches bei den Zentralbanken die keine Probleme haben die Gelddruckmaschinen anzuwerfen. Wohl wissend dass die Geldvermehrung irgendwann die sogenannte Inflation zur Folge hat.
Reiche Banken; Wobei die eigentlich kleineren Banken sehr wohl viel echtes Bargeld im Keller haben, weil nach der Krise niemand recht wusste wohin damit. In unsicheren Zeiten wie diesen kann auch eine Bank nicht willkürlich das Geld seiner Kunden risikoreich anlegen. Das führte zu den derzeit niedrigen Zinsen. Und nicht weil der Leitzins niedrig ist. Geld welches zum Verleihen gedacht ist hat bekanntlich die Zentralbank "nachgedruckt". Würden alle Bankkunden trotzdem innerhalb weniger Tage ihr Geld wollen, wäre das nur mit geliehenem Geld möglich, was wiederum nicht möglich ist.
The Big Crash steht uns also noch bevor. Verlierer werden all jene sein die ganz normales Geld ihrer "Bank des Vertrauens" anvertraut haben.

Die Reichen; Es gibt freilich auch sehr reiche Menschen. Es gibt natürlich auch sehr reiche Griechen. Auf geheimen Konten in der Schweiz dürften ca. 400 Milliarden Euro gebunkert sein, die einigen wenigen Griechen (z.B. Onassis, Niarchos, Latsis) gehören; also in etwa jene Summe mit der Griechenland über Nacht aus dem Schlamassel wäre. Hätten diese Großkapitalisten ihre Einkünfte regulär in ihrem jeweiligen Land versteuert, würde die Situation wahrscheinlich heute besser aussehen. Andererseits, so dürften die Erben sagen, hätte die Politikerkaste auch diese Summen wohl oder übel verschleudert. Womit wir beim "Haushalten" wären.

Banken - Kredite - Immobilien; Viele Menschen fragen sich immer noch wie das Spiel Immobilien - Kredite und Banken funktioniert ... und warum in größeren Stadten leerstehende Wolkenkratzer mit über 200 Wohneinheiten unbewohnt (nie jemand eingezogen) in der Gegend herumstehen. Jeder Normaldenkende sagt natürlich das kann doch nicht gut gehen. Nur die Vermietung brächte ja schon Millionen ... FALSCH! Der Büro- oder Wohnturm steht in den Büchern nur als "Garantie".
Der Ablauf: Ein Unternehmer wächst, erreicht eine gewisse Größe (wir überspringen jetzt den Bau von kleineren Einheiten nach dem identischen Sistem) und hat irgendwann eine Immobilie im Wert von 50 Millionen Euro Neuwert. Dieser Wert ergibt sich aus Quatratmetern Büro- oder Wohnfläche, die aber teils noch nicht definitiv benützbar sind. Mit dieser Garantie geht er zur Bank und fragt um einen Kredit in Höhe von 50 Millionen Euro. In guten Zeiten hat er diesen Kredit auch erhalten, weil der erste Turm als Garantie (Hypothek) herhält. Bereits bei diesem Handel verdienen Banker, Vermittler & Co. Provisionen. Der Unternehmer baut mit dem Kredit einen zweiten Turm. Er verdient über andere Firmen an diesem Bau. Der zweite Turm wird als Garantie für einen Kredit bei der nächsten Bank herangezogen. Und so geht es dann weiter. Der Unternehmer kann eigentlich gar nicht mehr zurück. Er muss wachsen und bauen. Der Unternehmer muss dann irgendwann nur dafür sorgen, dass er am Ende persönlich "ausgesorgt" hat. Er wird aber auf jedem Fall irgendwann bei den Banken in der Kreide stehen. Er kann seine Türme gar nicht verkaufen, weil sie ihm ja gar nicht gehören, sondern eigentlich den Banken. Die unbewohnten oder ungenützten Türme sind inzwischen freilich in die Jahre gekommen, z.T. sogar renovierungsbedürftig, stark beschädigt, verdreckt und ... ja und nur mehr wenig wert. Die Bank hat den einen Turm mit 50 Millionen in den Büchern stehen, aber Wert ist der Turm nur mehr 25 Millionen. Meldet der Unternehmer Konkurs an, haben die Banken 50% verloren bzw. sitzen auf einer Immobilie fest die erst noch in Geld umgewandelt werden muss (nicht das Kerngeschäft - Kompetenz von Banken). Und zumal die Finanzierung von Großprojekten aus erster Sicht ein rentables Bankgeschäft ist haben sich alle stark in dieses Segment gestürzt. Mit der Folge, dass jetzt viel mehr "Türme" in der Gegend herumstehen als gebraucht werden. Gefördert wurde dieses Sistem freilich auch vom Staat, der mit steuerlichen Begünstigungen und surrealen Abschreibemöglichkeiten dem ganzen Treiben sogar ordentlich nachgeholfen hat. Es wurde am Bedarf vorbeigebaut. Die geplatze Immobilien-Blase - der Auslöser für die 2008er-Krise - lässt grüßen.

Autos; Es scheint noch niemand verstanden zu haben, dass derzeit schlicht immer noch viel zu viele Autos gebaut werden. Man hat das schon 2008 gewußt, aber bisher hat kaum ein Hersteller Insolvenz angemeldet oder die Produktion auf ein normales Maß zurück gefahren. Hier kann lange um den heißen Brei herum geredet werden, aber wer Waren produziert, die keine Abnehmer finden, wird über kurz oder lang trotzdem zusprerren müssen. Die Frage ist natürlich wer? Jeder Konzern glaubt und hofft, dass wohl der Konkurrent zusperrt und er deswegen seine eigenen Fahrzeuge verkaufen kann. Und die Politik macht fleißig mit. Siehe dazu auch die letzten Rekordgewinne der deutschen Autohersteller VW-Porsche, Mercedes und BMW. Diese Rekordzahlen gehen natürlich zu Lasten anderer Hersteller in Europa und haben auch zum stabilen Standort Deutschland beigetragen. Auf der anderen Seite weißt das aber leider auch darauf hin, dass Fahrzeuge im oberen Preissegment meist mit "schwarzem" Geld erstanden werden. Hätte z.B. ganz Europa eine so rigide Steuergesetzgebung wie sie jetzt Italien hat, würde auch der Automarkt erneut einbrechen. Kauft wer in Italien einen PKW muss er heute erklären woher er das Geld dafür hat und womit er seine anderen Ausgaben gedeckt hat. Er kann das Auto nicht "bar" bezahlen, sondern muss eine Banküberweisung machen oder Kreditkarte zücken. Wobei die Konten vom Fiskus kontrolliert sind und dort keine anderen als die legalen Einkünfte eingehen können.
Und Achtung, die Rekordumsätze der deutschen Automarken haben schlussendlich dazu geführt, dass der Gebraucht-Fahrzeugmarkt zusammen gebrochen ist. Ein neues Auto ist innerhalb von 1, 2 oder 3 Jahren um 25% weniger Wert (Entwertung) als noch vor 5 oder 7 Jahren. D.h. ein neuer PKW ist heute nach 3 Jahren um 25% weniger Wert als noch vor einigen Jahren. Diese Differenz feht dem Bürger und bereichert die Konzerne.
Schattenwirtschaft + Autos; Und noch ein kleines Beispiel aus Italien (gilt aber wohl für die meisten anderen Staaten auch). In Italien wurden in den vergangenen Jahren im hohen Preissegment (über 130.000 Euro) mehr Luxuskarossen verkauft als es Menschen gibt die eine entsprechende Steuererklärung abgegeben haben. D.h. anschaulich: 100 Leute haben ein Einkommen von 100.000 Euro erklärt, aber 200 Leute haben ein Fahrzeug gekauft das mehr kostet als sie verdient haben. ... und ich glaube nicht, dass der Fabriksarbeiter 50 Jahre gespart hat um einen Ferrari zu kaufen.

China; China wird uns durch seine "Aufkäufe" (Marken, Firmen, Immobilien) in eine bisher ungeahnte Abhängigkeit versetzten, die wohl nur mit "Aufstand" gebrochen werden kann. Die einzige Hoffnung besteht darin, dass China die selben Fehler begeht wie es der Westen. ... oder dass die Finanz-Haie endlich auch China angreifen ... aber wer greift schon gerne die rentabelste Wirtschaftsmacht der Welt an?


Links zum Thema:

Wirtschaftskrise - Finanzkrise

Finanzkrise - Zukunft

www.tradersquest.de    

Eu-Kommission - Finanzen

Interview von welt.de mit Finanz-Guru Jim Rogers 
Auszug: Rogers: Rezessionen hat es in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder gegeben. Sie sind wichtig, um den Markt von den vorherigen Exzessen zu bereinigen. So hat die Natur etwa regelmäßige Waldbrände eingerichtet, um das Unterholz für neues Wachstum zu lichten. Es kommt uns teurer, einen Abschwung mit Macht verhindern zu wollen, anstatt eine Rezession geschehen zu lassen. Niemand kann wollen, dass der Lauf der Dinge mit Liquiditätsspritzen aufgehalten wird.

Spiegel (Zeitung): www.spiegel.de 

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Finanzkrise_ab_2007 

Spiegel (Zeitung): Wie das Milliardenloch entstand 


  

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