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FINANZ – UND WIRTSCHAFTSKRISE

Wir werden schlicht betrogen und angelogen
... weil anscheinend niemand weiß was hier vor sich geht.

Gastkommentar von KMR (KMR) (10.03.2009)

Täglich erreichen uns neue Nachrichten zum Thema Wirtschaftkrise. Einmal ist es irgendein Staatschef, dann ein Minister, dann ein Wirtschaftsverband und etwas später auch eine Gewerkschaft oder ein Wirtschafts-Wissenschaftler. Was wir täglich hören, hat wahrscheinlich nur den Sinn, dass wir es glauben sollen ... oder damit geredet wird. Selbst die Staatschefs oder deren Minister scheinen nicht recht zu wissen wo es lang geht oder wohin der Weg führen soll.

Italien; Berlusconi sagte kürzlich es sei gar nicht so schlimm das Ganze und forderte sein Volk auf zu konsumieren wie bisher. Den italienischen Banken gehe es sowieso besser als allen anderen und auch sonst wird die Regierung die Krise meistern. Rückblickend betrachtet hat der Ministerchef gar nicht so unrecht, denn um Italien steht es seit Jahren schlecht – nicht erst seit Oktober. Also ist es nur eine Sache der Perspektive. Ganz nach dem Motto: Kennt man die Villa nicht fühlt man sich auch in einer Baracke wohl.
Italien hatte bereits 2007 einen Schuldenberg von 1.600.000 Millionen Euro. Italien ist seit Jahren der EU-Spitzenreitern in Sachen Verschuldung: Öffentlicher Verschuldungsstand im Verhältnis zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) 104,1 Prozent im Jahr 2007 - 105,9 Prozent im Jahr 2008 und heuer sollen es 110,5 % werden, 2010 sogar 112 Prozent.  Selbst das heute gewaltig gebeutelte Ungarn hatte 2007 „nur“ 65,8 Prozent. Aber wir hören und lesen nur dass das BIP erneut um 1,0 Prozent gesunken ist. Niemand schreibt wie schlecht es seit Jahren steht, nur dass es eben erneut um 1,0 Prozent weniger ist. Allerdings von handelt es sich um 1 Prozent von eh schon Nix. Und dann fallen Wörter wie „Italien könnte in die Rezession schlittern“. Rechnerisch sind wir seit Jahren dort. 

Banken; Entgegen allen Meldungen haben Banken sehr wohl Geld. Sie haben sogar sehr viel Geld. Oder anders gesagt sogar so viel Geld, dass sie nicht mehr wissen wohin damit. Viele Banken hatten noch nie so viel Geld wie derzeit. Und trotzdem müssen wir uns täglich in den Nachrichten anhören, wie Regierungen öffentliches Geld in die Bankinstitute pumpen. Frisch gedrucktes Geld, versteht sich. Und dann wollen uns die Zentralbanker weis machen, dass sie dieses Geld beim nächsten Aufschwung dem Markt wieder entziehen. Diesen Aufschwung wird es niemals geben. Die Wirtschaft hat in den letzten Jahren sehr gut gearbeitet und trotzdem konnten die Staaten keinen Penny auf die Kante legen, geschweige denn Schulden abtragen.

Zinsen; Seit dem Beginn der Krise, oder besser gesagt seit Oktober 2008 (der Krisenbeginn geht auf das Jahr 2007 zurück), haben die EU,- und US-Zentralbanken den Leitzinssatz kontinuierlich in Richtung Null gesenkt. Das ist aus der gegenüberliegenden Sicht eines Laien ein kompletter Nonsens. Das größte Problem sei derzeit, so sagt die gesamte Wirtschaft seit Monaten, die Liquidität. Liquidität bedeutet nichts anderes als Bar-Geld (oder verfügbares Geld). Also müsste Geld derzeit eigentlich „wertvoll“ sein und gute Zinsen abwerfen. Tut es aber nicht weil die Zentralbanken den LZS auf „Null Komma Furz“ senken und jene die Geld auf dem Konto haben, kriegen gar nichts mehr dafür. Auf der anderen Seite wundert das eigentlich gar nicht, denn wie im Absatz vorher beschrieben, sitzen Banken auf gewaltigen Geldmengen und wissen nicht mehr wohin damit. Also ist es auch nichts „wert“. So gesehen haben die Zentralbanken wieder Recht.

Kredite; Was nützt ein Top-Kredit mit 2 % Zinsen, wenn ihn keine Bank gewährt. Es geht also nicht darum billige Kredite auf den Markt zu bringen, wie uns alle wissen lassen wollen, sondern darum überhaupt einen zu kriegen. Die Banken haben ja das Geld, aber sie trauen sich nicht mehr es zu „verleihen“. Und tun gleichzeitig so als hätten sie keines, worauf hin die Regierungen dann die Gelddruckmaschinen anwerfen um den Markt mit Geld zu überschwemmen.

Inflation; Die Folge dieser „Gegensätzlicher Könnte Es Nicht Sein Aktionen“ müssen nichts anderes als eine gewaltige Inflation zu Folge haben. Warum redet heute noch niemand davon, mit Ausnahme einiger Fachexperten denen man nicht recht viel Glauben schenken will. Inflation heißt zu Deutsch Geldentwertung und tritt dann ein wenn Geld in seinem Wert abnimmt. Und wenn ich für Geld keine Zinsen mehr erhalte dann hat es wenig Wert. Und wenn ich den Weinmarkt mit Millionen von zusätzlichen Weinflaschen überschwemme, dann wird der Wein billiger – oder weniger „wert“ sein. Das selbe machen die Zentralbanken indem sie Milliarden von Dollars und Euros in den scheinbar geldlosen Markt pumpen und somit den Geldwert reduzierten.
Wir werden in einigen Jahren eine Inflation von 7 bis 10 Prozent haben. Das ist das wirtschaftliche Problem der nächsten Jahre, wobei eine gewisse Schicht von Managern, Unternehmern, Bankern und Spekulanten sich längst darauf vorbereiten. Und das gemeine Volk wird wieder einmal durch die Finger schauen. Schauen wie alles teuerer wird und nur das Gehalt gleich bleibt.

Autos; Zu den Leidtragenden gehört derzeit mit Sicherheit die Fahrzeugbranche. Konzerne stehen vor dem Bankrott und wollen von Volkswirtschaften, also Staaten, gerettet werden. Rückblickend muss heute gesagt werden, dass die Konzerne seit Jahren die Tränendrüsen – oder wäre der Begriff Tränen-Schleusen angebrachter -  sehr weit offen hatten. Sie haben in guten Zeiten der Politik mit Werkschließungen und Entlassungen gedroht. Den Konzernen war ein Gewinnrückgang (nicht  mit Verlust zu verwechseln) schon Grund genug um weltweit Alarm zu schlagen. Die Politik hat reagiert und sofort geholfen. In Italien seit Jahren mit Verschrottungsprämien, dann mit Fahrverboten für alte Autos, dann mit zusätzlichen Rabatten und schließlich wurde auch noch auf das Umwelt-Gewissen medial Einfluss genommen. Ja hat das niemand geschnallt ? Wir alle haben in den letzen Jahren nicht nur unsere Rostlauben verschrottet sondern uns auch von durchaus „noch wertvollen“ Fahrzeugen getrennt. Man hat uns sogar betrogen – mit falschen Ankündigungen und Anordnungen. Im TV-Jargon nennt sich das Abzocke. Den Konzernen und Staatsmännern sei gesagt: Wir haben alle neue und gute Autos – Ihr habt uns in den letzen Jahren gezwungen diese zu kaufen. Wir brauchen schlicht keine neuen Autos mehr. Und die Bevölkerungszahlen sagen ganz klar, dass es nicht mehr Mehr (potentielle Käufer) werden. Obama, Berlusconi oder Merkel können helfen wie sie wollen, können unser Geld in den Auto-Schlund werfen, aber es wird nichts daran ändern, dass der eine oder andere Hersteller vom Markt verschwinden wird. Oder alle produzieren um den nötigen Prozentsatz weniger. So was müsste doch jeder nicht erst beim Wirtschaftsstudium gelernt haben.

Autos 2; Und hier noch ein Tipp an Berlusconi und den Wirtschaftsminister (und auch den Sozialminister und einigen Ministerinnen mehr) wie wir umweltschonend nur noch ein einziges Mal die Autokrise um ein weiteres Jahr aufschieben könnten. Das Beispiel liegt seit jeher in der Schweiz. Der sogenannte „Wechselrahmen“. Es handelt sich dabei um eine Kennnummer die nicht an das Fahrzeug sondern an den Fahrzeughalter gebunden ist. Der Schweizer zahlt dabei Steuer und Versicherung nur für das am höchsten eingestufte Fahrzeug in seinem Besitz. Er steckt nur diese „Targa“ heute Vormittag an seinen Fiat Panda um Einkaufen zu Fahren und nachmittags steckt er diese Kenntafel an seinen Porsche um eine Spritztour um den Züricher See zu machen. Der „Panda“ als Zweitauto wird bei diesem System wieder realistisch, da für dieses keine zusätzlichen Steuern und Kosten anfallen. Und der Umwelt tut es natürlich auch gut wenn der Herr Gut-Verdiener seinen Audi A6 oder den Mercedes CLS in der Garage lässt und stattdessen mit dem Smart oder einem ähnlichen 3-Liter-Auto in die Stadt fährt. Einmal gekauft, so könnten die Autoverkäufer werben, kann sogar gespart werden. Der A6 ist in der Garage gut aufgehoben und verliert weniger an Wert da Kurzstrecken für große Autos eher schädlich sind. Der Smart  ist da nicht so empfindlich und verschlingt zudem 75% weniger Treibstoff = gespart + Umwelt weniger verpestet.

Immobilien; Krise? Von Krise ist hier eigentlich kaum etwas zu spüren. Sehen wir einmal davon ab, dass die Preise in den letzten Jahren sowieso jenseits von Gut und Böse waren. Aber auch heute noch erzielen Immobilien selbst in Rom, Mailand und natürlich auch in Südtirol „marktgerechte“ Preise. „Marktgerecht“ kann ruhig auch noch etwas weniger sein, als sie es derzeit noch sind. Denn schließlich bestimmt die Nachfrage den Markt.
Natürlich ist die Immobilienkrise an der ganzen Misere schuld, oder waren es doch die schauen Kreditgeber, Banker und Vermittler. Es bleibt irgendwie sowieso unverständlich warum Obama nicht die ganzen unverkäuflichen Häuser und Villen in den Staatsbesitz übernimmt und den Menschen wieder vermietet anstatt jenen Bank-Leuten Geld in den Rachen zu werfen die die Krise mit ihrer Profitgier ausgelöst hatten.  Übrigens, in Spanien gibt es derzeit die absolutesten Schnäppchen (auch ein Südtiroler ist dort im Geschäft).

Ende Gut – Alles Gut; Niemand traut sich zu sagen wann die Krise vorbei sein wird oder ab wann es wieder aufwärts geht. Eigentlich ist das auch egal, denn vielleicht wird Silvio Berlusconi Recht behalten wenn er sagt, dass alles gar nicht so schlimm sei. Wir hoffen so sehr, dass er ein einziges mal Recht hat.


Links zum Thema:

Eurokrise, Geld & Banken

Was uns allen vorgegaukelt wird.

www.tradersquest.de    

Eu-Kommission - Finanzen

Interview von welt.de mit Finanz-Guru Jim Rogers 
Auszug: Rogers: Rezessionen hat es in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder gegeben. Sie sind wichtig, um den Markt von den vorherigen Exzessen zu bereinigen. So hat die Natur etwa regelmäßige Waldbrände eingerichtet, um das Unterholz für neues Wachstum zu lichten. Es kommt uns teurer, einen Abschwung mit Macht verhindern zu wollen, anstatt eine Rezession geschehen zu lassen. Niemand kann wollen, dass der Lauf der Dinge mit Liquiditätsspritzen aufgehalten wird.

Spiegel (Zeitung): www.spiegel.de 

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Finanzkrise_ab_2007 

Spiegel (Zeitung): Wie das Milliardenloch entstand 


  

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